Developed in conjunction with Ext-Joom.com

  • header/image001.jpg
  • header/image002.gif
   

Besucher  

Besucher
4
Beiträge
2863
Anzahl Beitragshäufigkeit
5424069
   

"Mit dem Hang zur Melodie"

Details

Fotograf Steffen MothesGroße Töne spuckt er er ganz und gar nicht. Der Malchiner Eric Stülpnagel hat dennoch sein erstes eigenes Album veröffentlicht. Obwohl er alleine Musik macht, spielt er in einer Band. Wir befragten den jungen Mann... der außer in seinem kleinen Homestudio - nicht viele Worte verliert.

 

 

Du bist Malchiner oder Meck Schweizer. Reason to Believe ist vor allem im Internet und auf dem Fußballplatz gern gehört. Seit wann und wo kann man deine Songs hören?

Zu hören gibt es die Songs seit dem 09.03.2018 auf allen großen Plattformen, die online Musik bereitstellen. Wie zum Beispiel iTunes, Spotify, Amazon oder auch SoundCloud. Um es vorweg zu nehmen. Du arbeitest bei einer großen Malchiner Firma, du spielst Fußball und hast Gitarre und Schlagzeug für dich entdeckt.

 

Wieviel Zeit investierst du für die Entwicklung deiner Songs?

Das ist immer unterschiedlich. Es gibt Tage, da könnte ich drei Songs auf einmal schreiben. Es gibt aber auch Tage, da spiele ich die ganze Zeit auf der Gitarre umher, ohne, dass irgendetwas brauchbares dabei herauskommt. Egal wie kreativ ich gerade bin, ich verbringe schon sehr viel Zeit in meinem „Studio“. Grundsätzlich ist das Songwriting aber ein nie endender Prozess, denn ich schnappe überall Ideen auf. Wichtig ist, immer dabei zu bleiben und nicht aufzugeben, wenn mal etwas nicht klappt. Du weißt nie wann und wo dir eine gute Melodie, oder die perfekte Zeile in den Kopf schießt.

 

Wie bist du zur Musik gekommen? Seit wann spielst und singst du?

Bei dem ersten Foto, auf dem ich mit einem Kinderschlagzeug zu sehen bin, war ich fünf Jahre alt. Davor habe ich anscheinend schon auf Töpfen getrommelt, daran kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Zur Musik bin ich wohl durch meine Geschwister gekommen, denn die haben in einem Blasorchester gespielt. Ich wollte das damals auch unbedingt, kam aber anfangs noch nicht an die Fußpedale an und musste erstmal auf das Althorn ausweichen. Als ich dann etwas größer war, durfte ich auch an das Schlagzeug. Mit dem Gitarre spielen und Singen habe ich vor ungefähr zehn oder elf Jahren parallel angefangen. Das habe ich mir alles alleine beigebracht. Zu der Zeit habe ich auch damit begonnen, die Musik aufzunehmen. Das war quasi der Startschuss für mein kleines Homestudio, in dem ich auch „Reason to Believe“ aufgenommen habe. Die Liebe zur härteren Gitarrenmusik habe ich meinem Vater zu verdanken. Mit ihm gehe ich auch heute noch oft auf Konzerte.

 

Wie würdest du dem normalen Radio-Hörer deinen Musik-Stil beschreiben?

Das ist eine wirklich schwierige Frage. Meine Art von Musik läuft leider nicht oft im Radio, viele Leute würden einiges auch als lautes Geschrei oder vielleicht auch die Musik als zu hart abstempeln. Da steckt aber viel mehr dahinter, vor allem Leidenschaft und Herzblut. Eines meiner Lieblingszitate ist: „Don‘t judge the screaming until you know the meaning“. Das bedeutet, dass man erst über die Art von Gesang urteilen sollte, wenn man den Text dahinter kennt. Das sind oft ernste Geschichten, die niemand von einem Sänger einer Metal-Band erwartet. Der Spruch „Harte Schale, weicher Kern“ beschreibt das vielleicht am besten. Wenn ich meinen Stil beschreiben soll, würde ich es irgendwo zwischen Rock und Metal einordnen, immer mit dem Hang zur Melodie.

 

Kannst du erklären wie du performst? Computer, Mikro, Schlagzeug und dann loooos?

Über die Jahre hat man da schon seinen eigenen Ablauf entwickelt. Meist fällt mir zuerst ein gutes Riff auf der Gitarre ein. Das wird dann oft aus Zeitgründen schnell als Memo auf dem Handy gespeichert. Mehrere Gitarrenriffs aus verschiedenen Memos bastele ich dann in meinem Kopf als Grundgerüst für ein Lied zusammen, was ich dann auf den Computer übertrage. Da können ruhig noch Fehler dabei sein, das dient nur der Orientierung für den nächsten Schritt. Schritt zwei ist nämlich das Schlagzeug. Wenn das fertig ist, werden eben die Gitarrenspuren und der Bass aufgenommen, somit kann das Grundgerüst danach auch wieder weg. Das Instrumentalstück bearbeite ich dann am Computer, zum Beispiel ändere ich den Sound einer bestimmten Trommel oder lege etwas Hall auf eine Gitarre. Mir ist da aber immer wichtig, dass nicht zu viel bearbeitet wird und dass es am Ende nicht unnatürlich klingt. Zum Schluss singe ich entweder einen bereits geschriebenen Text ein, oder ich musste mir erst noch etwas ausdenken und singe es dann auf das Instrumentalstück. Danach wird das Lied gefühlte 1000 Mal gehört und die Feinheiten bearbeitet.

 

Wie lange hast du an deinem Album gebastelt? Was treibt dich an?

Ich habe ungefähr ein Jahr lang Ideen gesammelt, beziehungsweise habe ich auch einen Song noch mal neu aufgenommen. Ganz intensiv daran gearbeitet habe ich dann circa sechs Monate. Mein Antrieb ist mein Willen, immer weiter zu machen und immer besser zu werden. Ich weiß, dass ich es auch noch besser kann.

 

Dein Album ist seit ein paar Tagen online. Bist du mit der Resonanz zufrieden?

Ja, sehr sogar. Mich haben einige Nachrichten erreicht und ich wurde auch darauf angesprochen. Die Resonanz war durchweg positiv, das hat mich einerseits sehr überrascht und andererseits natürlich sehr gefreut. Selbst für die Produktion bekam ich Lob, wie schon erwähnt ist das alles in keinem professionellen Tonstudio entstanden, sondern in Omas altem Wohnzimmer.

 

Deine Fußball-Freunde wollen dich gerne live hören. Ist da schon etwas geplant?

Aktuell noch nicht. Ich muss mir erstmal Gedanken machen, wie ich das Konzept „Ein-Mann-Band“ auf eine Akustikgitarre herunterbrechen kann, da ich kein Freund von Playbacks bin. Allerdings wurde ich schon des öfteren von meinen Trainern darauf angesprochen und ich denke, dass es die ein oder andere Veranstaltung gibt, bei der das möglich ist. Lust hätte ich auf alle Fälle.