Interview mit Ebi Hoth vom Schiedsrichterausschuss
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- Kategorie: Post vom KFV
- Veröffentlicht am Sonntag, 24. Januar 2021 09:52
- Geschrieben von Mark Berger
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Seit Februar 2015 leitet Eberhard Hoth den Schiedsrichterausschuss im Kreisfußballverband Mecklenburgische Seenplatte. Der 59-Jährige lebt das Ehrenamt und leitet trotz Dauerkarte für den F.C. Hansa mehrere Spiele am Wochenende. Für alle Unparteiischen ist es seit gut einem Jahr, wie für viele andere auch, nicht mehr wie es vorher war. Wir nahmen Kontakt mit Ebi Hoth auf:
Herr Hoth, ganz im Ernst, wie ist es für Sie ohne Fußball?
Das Leben ohne Fußball ist für mich einfach trist und ich möchte mich nicht daran gewöhnen! Es fehlt nicht nur der Sport allgemein, es fehlen die sozialen Kontakte, die Gespräche, Treff mit Bekannten bei den Spielen, das gemeinsame Training, sogar die Diskussionen im Spiel und nicht zuletzt die lustigen Momente.
Wie halten Sie sich fit?
Durch Läufe hier im Stadtholz oder durch tägliche Spaziergänge mit meiner Frau.
Was machen ihre Schiedsrichterkollegen in dieser Zeit?
Ich bin mit einigen in stetiger Verbindung, gerade den „fleißigen“ Schiedsrichtern fehlt das fußballerische Umfeld.
Gab es schon Auswirkungen im Schiedsrichterbereich aufgrund der Pandemie?
Das ist der Umkehrschluss zur vorherigen Frage. Es gibt natürlich Schiedsrichter, die bemerkt haben, dass sie ganz gut ohne Fußball leben können. Diese wieder zu motivieren war schon nach dem ersten „Lockdown“ schwer. Einige von ihnen haben leider bereits aufgehört.
Bei allen negativen Schlagzeilen 2020, gab es für Sie auch einen besonders schönen Moment im Fußball?
Die schönen Momente hatten viele meiner Mitstreiter und ich nach dem ersten „Lockdown“. Vor allem die ganzen positiv „Verrückten“ wieder zu sehen, das war schon was. Oder auch die Menschen, die das Vereinsleben am Laufen gehalten haben. Natürlich auch die Spiele des FC Hansa Rostock wieder live zu sehen, im Stadion, mit Gleichgesinnten.
Wie kann ich Schiedsrichter werden?
Im Augenblick ist es natürlich keine leichte Situation. Der Landesfußballverband hat einen Onlinelehrgang organisiert, an diesen konnten alle Kreisfußballverbände teilnehmen. Die Aufgaben hat der LFV online durchgeführt. Den Präsenzunterricht haben dann die Kreisverbände durchgeführt, wobei nach dem ersten Unterricht schon das aus für den Präsenzunterricht kam. So waren wir auf die heutigen Medien angewiesen. Wir versuchen, dass wir Mitte/Ende Februar die Prüfung absolvieren können. Danach sollte es dann in die Praxis gehen. Jeder der den Wunsch hat Schiedsrichter zu werden kann sich bei uns oder bei seinem Verein melden.
Wann denken Sie, dass im regionalen Bereich wieder gespielt werden kann?
Mit den derzeitigen Zahlen, ist es natürlich schwer diese Frage zu beantworten. Ich hoffe aber, dass wir wieder Mitte/Ende März beginnen können.
Sie sind großer Hansa-Fan und Dauerkarteninhaber. Wie schwer ist es für Sie die Spiele nur im TV sehen zu dürfen?
Verdammt schwer! Das ganze Paket fehlt natürlich: Von der Anreise, die Treffen mit Freunden und Gleichgesinnten, die Stimmung, der Jubel, der Frust und natürlich das Bier (lacht) und nicht zuletzt dann die Auswertung des Spiels.
Was bedeutet für Sie Fußball ohne Fans?
Der Fußball ist für die Fans. Ich denke, dass das als Antwort reicht.
Was wünschen Sie sich für das Jahr 2021?
Gesundheit und Normalität.